"China boycotts salmon after link to Beijing Covid-19 outbreaks"

Montag, 15.06.2020 - 15:00 Uhr


Da bahnt sich wohl grade eine Lachsschwemme an, irgendwohin müssen die Salomon-Groß-Exporteure Chile, Norwegen, Australien und die dänischen Färöer-Inseln ihren Farmfisch ja hinliefern. Ich tippe auf die EU und besondere auf Deutschland, wo Covidioten ja "wissen", dass es das Virus gar nicht gibt und alle Welt nur schauspielert. Dank des chinesischen Lachsboykotts können sich die Gripplinge bald an billigem Lachs sattfressen. Der importierte Fisch wird überall in China aus den Regalen genommen, nachdem das Virus in Peking bis auf ein Schneidbrett zurückverfolgt werden konnte, auf dem importierter Lachs bearbeitet wurde. Laut des chinesischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten kann SARSCov2 auf Oberflächen von Tiefkühlkost bis zu drei Monate überleben und die Behörde vermutet als Quelle des jüngsten Ausbruchs in Peking "hochgradig kontaminierte" Lebensmittel. Noch ist unklar, ob das Virus durch gefrorene Lebensmittel, die später aufgetaut werden, übertragen werden kann und genau deshalb geht China auf Nummer Sicher nach dem plötzlichen Infektionsausbruch in der Hauptstadt, in der 20 Millionen Menschen leben.


"Genome sequencing shows Xinfadi food market virus
has European source: Beijing CDC"

Sonntag, 14.06.2020 - 23:30 Uhr


Die Genomsequenzierung des Stammes des Coronavirus, der den neuen Ausbruch von COVID-19 in Peking auf dem Lebensmittelgroßmarkt Xinfadi verursachte, zeigt, dass er aus Europa stammt. Es gibt zwei Haupttheorien darüber, wie das Virus auf den Markt gekommen ist. Die eine ist durch kontaminierte Meeresfrüchte und aus dem Ausland importiertes Fleisch, die diejenigen infizierten, die mit dem Virus in Kontakt kamen, sagte Yang. Die andere ist durch Menschen, die auf den Markt kamen und sich durch menschliche Sekrete wie Husten und Niesen ausbreiteten, die das Virus auch auf Meeresfrüchte oder Fleisch übertragen haben könnten. Der Pekinger Bezirk Fengtai wird Nukleinsäuretests an mehr als 46.000 Einwohnern durchführen, die in Gemeinden in der Nähe des Xinfadi-Marktes leben, wo insgesamt 51 bestätigte Fälle in der Hauptstadt zurückverfolgt wurden, sagten Regierungsbeamte.


"Nur 7,3 Prozent der Stockholmer hatten Antikörper im Blut"

Sonntag, 14.06.2020 - 12:00 Uhr


Der anfangs von Gripplingen hochgelobte und weiter rechthaberisch verteidigte "schwedische Weg" ist eine einzige Katastrophe. Der "schwedische Weg" sollte zu einer herbeigewünschten "Herdenimmunität" führen, ohne wirklich zu wissen, ob der Aufbau einer mittel- bis langfristigen Immunität möglich ist. Doch narzisstisch wollte man diesen "Sonderweg" gehen und nahm kühl mit den Achsel zuckend horrende Sterbezahlen der alten Schweden in Kauf. Nun backt Tegnell inzwischen kleine Brötchen und knirscht mit den Zähnen. War wohl nix. Auch nicht mit der Herdenimmunität. Dafür wird das Vorgehen mit einem steilen Anstieg der Neuinfizierten "belohnt".

Konstantin Tavan:
"Das Resultat eines Antikörper-Massentests im von der Epidemie am stärksten betroffenen Stockholm, nach dem höchstens rund 7,3% der Stockholmer bislang Immunität gegenüber dem Virus aufgebaut haben (in anderen Landesteilen ist der Prozentsatz viel geringer, Damit ist die von Tegnell angestrebte „Herdenimmunität“, für die man eher 60% Antikörper-Prävalenz bräuchte, in weiter Ferne. Vielleicht hat ihn aber auch die Kenntnis der Anfang Juni urplötzlich rasant angestiegenen Neuinfiziertenzahlen zu diesem Eingeständnis genötigt."


"Lung Transplant Performed on a COVID-19 Patient
at Northwestern Medicine"

Samstag, 13.06.2020 - 20:15 Uhr


Die junge Frau Ende 20 war kerngesund, bevor sie sich mit dem Coronavirus infizierte, sagte Dr. Bharat. Sie hatte eine leichte Krankheit gehabt, die die Einnahme eines Medikaments erforderte, das ihr Immunsystem etwas unterdrückte, aber es ist nicht klar, ob das Medikament sie für das Virus besonders anfällig machte. Sie war etwa zwei Wochen lang krank, bevor sie am 26. April ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Sie brauchte bald ein Beatmungsgerät. Ihr Zustand verschlechterte sich weiter, und die Ärzte schlossen sie an eine Maschine an, die Sauerstoff direkt in den Blutkreislauf pumpt. Die Wochen vergingen ohne Besserung, und der Lungenschaden begann, Herz und Leber zu belasten. Es wurde klar, dass sich ihre Lungen nie mehr erholen würden, sagte Dr. Bharat. So entschied man sich, ihr das Leben zu retten und eine doppelte Lungentransplantation durchzuführen. Es ist die erste bekannte Lungentransplantation in den Vereinigten Staaten im Rahmen der Covid-19 Pandemie. Die zehnstündige Operation war schwieriger und dauerte Stunden länger als die meisten Lungentransplantationen, da die Entzündung durch die Krankheit die Lungen der Frau "vollständig mit dem Gewebe um sie herum, dem Herz, der Brustwand und dem Zwerchfell verschmolzen" hatte, sagte Dr. Ankit Bharat, der Leiter der Thoraxchirurgie und chirurgische Leiter des Lungentransplantationsprogramms der Northwestern Medicine University.

Pressemeldung des Northwestern Hospitals: "Lung Transplant Performed on a COVID-19 Patient at Northwestern Medicine"


"Daily New Cases (Bulgaria & Worldwide)

Samstag, 13.06.2020 - 12:00 Uhr



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Wir hatten es so gut im Griff, Covid war dabei, sich zu verabschieden. Wir waren über Monate so diszipliniert, haben akzeptiert, dass wir nicht in unsere Parks und ans Meer durften, dass unsere Alten in ihren Wohnungen bleiben mussten, dass Geschäfte, Restaurants und Dienstleister geschlossen waren, alle öffentlichen Gebäude, Bushaltestellen, Bahnhöfe, Eingangsbereiche von Hochhäusern regelmäßig desinfiziert wurden, wir trugen unsere Masken ohne zu klagen, wir wuschen uns die Hände, wann immer wir Wasser und Seife sahen - und dann kam der Druck durch die EU und einzelner Unternehmen, die von ausländischen Kunden und Touristen leben und die Tourismus-Ministerin drängte auf Lockerungen und Grenzöffnung.Bis auf wenige Ausnahmen dürfen EU-Angehörige seit dem 22.05. wieder in Bulgarien einreisen, die vorher geltende 14-tägige Quarantänepflicht wurde durch eine absurde 7-Tage-Regel aufgehoben und die Maskenpflicht in Innenräumen gleich mit. Und nun kommen sie, Leugner und Covidioten, per Flugzeug hereingeflattert und bringen den Siff mit ins Land. Das Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten: Am 10. Juni verzeichnete Bulgarien mit 104 neu Infizierten das höchste Wachstum seit Beginn der Pandemie. Am 11. Juni kamen 93 Fälle hinzu, am 12. Juni waren es 105 neue Fälle.

Und auch weltweit sehen wir die höchsten Wachstumszahlen der Neuinfektionen mit Covid in den letzten drei Tagen - 141.000 neue Fälle allein am 12. Juni. Und das läuft sich jetzt erst noch richtig warm in Südamerika, in Indien, Pakistan, Bangladesh und natürlich wird es über Afrika schwappen. In Peking kämpfen sie grade wieder mit einem neuen Ausbruch und riegeln militärisch ganze Wohngebiete ab, man fand das Virus sogar in Lachs-Verarbeitung, mehrere Supermärkte haben dort sofort reagiert und sämtliche Lachsprodukte aus dem Sortiment genommen. Die Entscheidung innerhalb der EU die Ländergrenzen wieder aufzureißen, ist ungefähr genauso irrational wie an menstruierende Männer zu glauben. Ich fass das alles nicht mehr.


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Die mutierten Varianten des SARS2-Coronavirus zeigen einen signifikanten Anstieg der Infektiosität. Immerhin könnte das erklären, warum die Chinesen sofort dichtmachen, Flüge, Züge und Busse stoppen, wenn sie 11 asymptomatisch Infizierte in einer Millionenstadt entdecken. Die Professoren Hyeryun Choe und Mike Farzan zeigen in kontrollierten Laborexperimenten, dass eine Coronavirus-Mutation (im Spike) ihm erlaubt, mehr Zellen zu infizieren. Wenn diese Variante höhere Infektiosität bei Menschen verursacht, könnte es die Unterschiede in der Schwere der Ausbrüche erklären. "Das Virus hat sich unter dem Selektionsdruck selbst stabiler gemacht", sagt Farzan.

"Die COVID-19-verursachende Virusvariante, die in den Vereinigten Staaten und Europa die Oberhand gewonnen hat, weist nun funktionellere, zellbindende Spitzen auf. Eine winzige genetische Mutation in der Variante des SARS-Coronavirus 2, die in Europa und den Vereinigten Staaten zirkuliert, erhöht die Fähigkeit des Virus, Zellen zu infizieren, signifikant, wie Laborexperimente bei Scripps Research zeigen.

"Viren mit dieser Mutation waren viel infektiöser als solche ohne die Mutation in dem von uns verwendeten Zellkultursystem", sagt der Virologe Hyeryun Choe, PhD, Seniorautor der Studie bei Scripps Research. Die Mutation hatte zur Folge, dass sich die Anzahl der funktionellen Spitzen auf der Virusoberfläche deutlich erhöhte, fügt sie hinzu. Diese Stacheln ermöglichen es dem Virus, sich an Zellen zu binden und diese zu infizieren.

"Die Anzahl - oder Dichte - der funktionellen Spikes auf dem Virus ist aufgrund dieser Mutation vier- oder fünfmal höher", sagt Choe. Die Stacheln verleihen dem Coronavirus sein kronenartiges Aussehen und ermöglichen es ihm, sich an Zielzellrezeptoren, die ACE2 genannt werden, anzuheften. Die Mutation mit der Bezeichnung D614G verleiht dem "Rückgrat" des Spikes eine größere Flexibilität", erklärt Co-Autor Michael Farzan, PhD, Co-Vorsitzender der Scripps Research Department of Immunology and Microbiology. Flexiblere Spikes ermöglichen es neu hergestellten Viruspartikeln, den Weg von der Erzeugerzelle bis zur Zielzelle vollständig intakt zu bewältigen und neigen weniger dazu, vorzeitig auseinanderzufallen, erklärt er.

"Unsere Daten sind sehr klar, das Virus wird mit der Mutation viel stabiler", sagt Choe. Es wurde viel darüber diskutiert, warum COVID-19-Ausbrüche in Italien und New York die Gesundheitssysteme so schnell überfordert haben, während frühe Ausbrüche an Orten wie San Francisco und Washington State sich zumindest anfangs als leichter zu bewältigen erwiesen. Hatte es etwas mit diesen Gemeinschaften und ihrer Reaktion zu tun, oder hatte sich das Virus irgendwie verändert? Alle Viren erhalten während ihrer Vermehrung und Verbreitung winzige genetische Veränderungen. Diese Veränderungen wirken sich selten auf die Fitness oder die Wettbewerbsfähigkeit aus. Der SARS-CoV-2-Variante, die bei den ersten regionalen Ausbrüchen zirkulierte, fehlte die D614G-Mutation, die heute in weiten Teilen der Welt vorherrscht. Aber lag das an dem so genannten "Gründereffekt", der auftritt, wenn sich eine kleine Anzahl von Varianten zufällig in einer breiten Bevölkerung ausbreitet? Choe und Farzan glauben, dass ihre biochemischen Experimente die Frage klären.

"Es gibt mindestens ein Dutzend wissenschaftlicher Arbeiten, die über die Vorherrschaft dieser Mutation sprechen", sagt Farzan. "Sehen wir nur einen 'Gründereffekt'? Unsere Daten sprechen dafür. Es ist nicht der Gründereffekt." Die Arbeit von Choe und Farzan trägt den Titel "Die D614G-Mutation im SARS-CoV-2-Spike-Protein reduziert die Abgabe von S1 und erhöht die Infektiosität". Sie wird jetzt vor der Veröffentlichung einer Peer-Review auf der Pre-Print-Site bioRxiv unterzogen."


Bildquelle: Screenshot - "Mutated coronavirus shows significant boost in infectivity"
Hier geht's zur Studie: "The D614G mutation in the SARS-CoV-2 spike protein reduces S1 shedding and increases infectivity"


Neuinfiziertenzahlen

Donnerstag, 11.06.2020 - 01:30 Uhr




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Keine Überraschung, eher wie bestellt: 2 Wochen nach dem Memorial-Day-Wochenende in den USA melden Texas, North Carolina und Alabama heute alle Rekord-Krankenhauseinlieferungen mit Covid19-Patienten. Die Krankenhäuser in Arizona sind an der Kapazitätsgrenze. Das Grippchen ist zurück!

Das war nun der 6. Tag der Stagnation der geglätteten Neuinfiziertenzahlen bei etwa 350 pro Tag in Deutschland (aktuell mit einer Halbierungszeit von etwa einem Jahr). Dieses Niveau der geglätteten Neuinfiziertenzahlen war in der Anfangsphase der Epidemie am 12. März erreicht. Ich erinnere mich genau an dieses Datum, weil wir für jenen Abend Karten für eine Verdi-Oper im Staatstheater in München hatten. Am Montag, dem 9. März wurde diese Aufführung bei einer geglätteten Neuinfiziertenzahl von 150 pro Tag von der Staatsregierung abgesagt. Wir hatten uns aber schon am Sonntag dem 8. März bei einer Neuinfiziertenzahl von lediglich 130 pro Tag entschlossen, nicht in die Oper zu gehen. Dieser 8. März war auch jener Tag, bei dem die Epidemie in Spanien (mit gegenwärtig ca 27.000 Toten) anlässlich des Frauentags durch eine Massendemonstartion in Madrid bei einer Neuinfiziertenzahl von 150 gezündet wurde. Wie lange wollen unsere Regierungen diesen fragilen Zustand hoher Neuinfiziertenzahlen eigentlich noch aufrecht erhalten, indem sie die Einreise nicht getesteter Wanderarbeiter auf Spargel- und Erdbeerfelder gestatten und es zulassen, dass an Flughäfen ankommende Geschäftsleute oder Mallorca-Touristen ohne obligatorische SARS-Cov2 Tests ins Land gelassen werden. Wann begreifen unsere Parlamentarier (auch wenn sie in der FDP sind) eigentlich, dass epidemiologisch nicht kontrollierte Einreisen der Königsweg sind, um den Virus hierzulande am Leben zu erhalten!?

Hier noch ein wenig Seuchenmathematik für Covidioten und Gripplinge:
Wir haben es mit erheblicher Zeitverzögerung zu tun, denn die meisten Menschen werden erst dann getestet, nachdem sich die Symptome bereits 5-6 Tage entwickelt haben. Dann folgen 1-2 Tage für das Testen, dann wartet man auf die Ergebnisse weitere 1-2 Tage. Die erste Trendveränderung sehen wir, wenn der 7-Tage-Durchschnitt eine halbe Woche später ansteigt. Also knapp 3 Wochen für einen Trend, 4 Wochen, um die Auswirkungen in den Krankenhäusern zu sehen.


"Analysis of hospital traffic and search engine data in Wuhan China indicates early disease activity in the Fall of 2019"

Dienstag, 09.06.2020 - 22:00 Uhr



Bildquelle: Twitter

Endlich kann ich mal wieder eine Studie verlinken - hat mir schon richtig gefehlt. Kommt natürlich nicht so gut an, aber was soll's. 😜

Dabei ist das wirklich interessant - es ist nämlich keine medizinische Studie zu Covid19, sondern die Wissenschaftler haben sich die Suchbegriffe auf der chinesischen Internet-Suchmaschine Baidu und die Satellitenbilder aus Wuhan für 2019 genauer angesehen. Und sie stellten im August 2019 in der Region Wuhan einen Anstieg der Internetsuchen nach "Husten" und "Durchfall" fest. Beides sind Symptome von Covid19.

Zur Messung des Krankenhausverkehrs in Wuhan haben sie 350 Satellitenbilder, von Januar 2018 bis Mai 2020, ausgewertet und festgestellt, dass der Autoverkehr bei den großen Krankenhäusern der Stadt gegenüber der Vorjahresperiode um bis zu 90 Prozent zugenommen hatte und erst mit der Einführung des Lockdowns wieder zurückging. Es kam also schon Monate vor dem "offiziellen" Ausbruch des Coronavirus zu Spitzenwerten, dh. Staus vor den Krankenhäusern und Suchanfragen zu Covid-Symptomen.

Das heißt, die Chinesen haben vorsätzlich verheimlicht, dass sie seit mindestens Mitte 2019 ein Problem haben. Könnte es sein, dass es die Chinesen längst mit echten Zweit- oder sogar Drittinfektionen zu tun haben und deshalb so hektisch ganze Millionenstädte abriegeln, wenn sie ELF asymptomatisch Infizierte entdecken? Oder eine ganze Region dichtmachen bei 58 Infizierten? Welche Überraschungen hat dieses Drecksvirus noch auf Lager? Auch das Verheimlichen und die Seafood-Market Geschichte sind Zeichen dafür, dass den Chinesen da ein Monster aus Labor entwichen ist.

Studie der Harvard Medical School: "Analysis of hospital traffic and search engine data in Wuhan China indicates early disease activity in the Fall of 2019"
Die Satellitenbilder wurden von RS Metrics ausgewertet: "RS Metrics"


"Assessment of Deaths From COVID-19 and From Seasonal Influenza"

Montag, 08.06.2020 - 17:30 Uhr


Just for the records...

blogs.scientificamerican.com (Auszug): „Als Anfang dieses Jahres Berichte über das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 die Runde machten und Vergleiche von Covid-19 mit der Grippe aufkamen, fiel mir auf, dass ich in 4 Jahren Notfallmedizin und über 3,5 Jahren als behandelnder Arzt so gut wie nie jemanden an der Grippe habe sterben sehen. Es gab lediglich einen tragischen pädiatrischen Fall, an den ich mich erinnern kann. Würden die Zahlen des CDC (25.000 bis 69.000 Grippetote pro Jahr) stimmen, hätte ich sehr viel mehr Fälle sehen müssen. Im Jahr 2018 starben mehr als 46.000 US-Amerikaner an einer Opioid-Überdosis. Mehr als 36.500 starben bei Verkehrsunfällen. Fast 40.000 starben durch Schusswaffen. Solche Todesfälle sehe ich ständig. Bin ich der Einzige, dem diese Diskrepanz auffällt? Ich beschloss, überall in den USA in Notaufnahmen und auf Intensivstationen arbeitende Kollegen anzurufen, um ihnen eine einfache Frage zu stellen: An wie viele Patienten könnt Ihr Euch erinnern, die an der Grippe gestorben sind? Die meisten Ärzte, die ich fragte, konnten sich an keinen einzigen Fall während ihrer gesamten Karriere erinnern. Einige sagten, es gab eine Handvoll. Jedem meiner Gesprächspartner schien in diesem Moment dasselbe Licht aufzugehen, das auch mir aufgegangen war: Viel zu lange haben wir blind einer Statistik vertraut, die nicht unserer klinischen Erfahrung entspricht. Die oft zitierten 25.000 bis 69.000 Grippetoten pro Jahr in den USA sind keine bestätigten Fälle. Es sind Schätzungen, die das CDC hochrechnet, indem es die Zahl der gemeldeten Grippetoten mit verschiedenen Koeffizienten multipliziert, die durch komplizierte Algorithmen berechnet werden. Diese Koeffizienten basieren auf Annahmen darüber, wie viele Fälle, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle nach Ansicht des CDC nicht gemeldet wurden. In den letzten 6 Grippesaisons lag die vom CDC gemeldete Zahl der tatsächlich bestätigten Grippetodesfälle zwischen 3.448 und 15.620, also viel weniger als die üblicherweise von Behörden angegebenen Fälle. Das wären die Zahlen, wenn wir Grippetote genauso wie Coronatote zählen würden. Es steckt natürlich eine gewisse Logik hinter den Methoden des CDC, denn manche Grippetodesfälle werden nicht als solche erkannt, aber es gibt nur wenige Daten, die die Annahme stützen, dass diese Zahl 6 Mal höher als die bestätigten Fälle ist. Tatsächlich steht im Kleingedruckten, dass das CDC Todesfälle durch Lungenentzündung generell als Grippetote einstuft. In der Vergangenheit hat es wahrscheinlich nicht geschadet, die Zahl der Grippetoten eher zu überschätzen, um gute Hygiene und Impfungen zu fördern, aber aktuell führen aufgeblasene Grippetodeszahlen die Öffentlichkeit in die Irre und befördern falsche Vergleiche, Covid-19 sei nicht viel schlimmer als die Grippe. Vergleicht man die Zahl der Menschen, die in den Vereinigten Staaten in der zweiten Aprilwoche an Covid-19 starben mit der Zahl der Menschen, die in der laut CDC schlimmsten Woche der letzten 7 Jahre an Grippe gestorben sind, so stellt man fest, dass das neue Coronavirus im Peak 9,5 bis 44 Mal mehr Menschen als die saisonale Grippe tötete. Mit anderen Worten: Covid-19 ist in keiner Weise mit der Grippe vergleichbar. Es ist sehr viel schlimmer. Aus dieser Perspektive betrachtet stimmen die Daten zu Coronavirus und Grippe mit der Realität überein, die wir Ärzte und Mediziner täglich erleben: In Hotspots stoßen Krankenhäuser an ihre Grenzen und vor allem in New York City gab es so viele Tote, dass sich Seuchenleichen in Kühllastern stapelten. Nie haben wir derartige Zustände im Rahmen einer Grippewelle erlebt.“ - "Comparing COVID-19 Deaths to Flu Deaths Is like Comparing Apples to Oranges"

Hier ein Paper mit genaueren Zahlen und Referenzen: "Assessment of Deaths From COVID-19 and From Seasonal Influenza"

Paul Robert Vogt hatte in einem Gastkommentar dazu folgendes geschrieben:
„Suchen Sie einmal die harten Zahlen zu Influenza! Sie werden keine finden. Was Sie finden, sind Schätzungen: ca. 1.000 oder 1.600 in der Schweiz; ca. 8.000 in Italien; ca. 20.000 in Deutschland. Eine FDA-Studie (US Food and Drug Administration) hat untersucht, wie viele der 48.000 Influenza-Toten eines Jahres in den USA wirklich wegen klassischer Influenza-Pneumonie gestorben sind. Resultat: alle möglichen Krankheitsbilder wurden unter „Tod durch Pneumonie“ subsumiert, so z. B. auch die Lungenentzündung eines Neugeborenen, der bei der Geburt Fruchtwasser in die Lunge aspiriert hat. Die Anzahl der effektiv wegen Influenza verstorbenen Patienten sank in dieser Analyse dramatisch ab, unter 10.000.“ - "COVID-19 - eine Zwischenbilanz oder eine Analyse der Moral, der medizinischen Fakten, sowie der aktuellen und zukünftigen politischen Entscheidungen"

In Deutschland ist es genauso wie in den USA. Bestätigte Grippetote gibt es bei uns normal nur ein paar Hundert im Jahr, in schlechten Jahren mal gut Tausend.
Das RKI schätzt höhere Zahlen durch Übersterblichkeitsbetrachtungen. Das ist auch sinnvoll, aber um Äpfel mit Äpfeln vergleichen zu können, sollte man das bei Covid-19 natürlich genauso machen. Übersterblichkeitszahlen legen nahe, dass es in westlichen Ländern etwa 40 % mehr Coronatote als offiziell gemeldet gibt. In Schwellen- und Entwicklungsländern ist die Dunkelziffer sogar noch deutlich höher.

Weitere Quellen:
"Coronavirus tracked: the latest figures as countries fight to contain the pandemic"
"Tracking covid-19 excess deaths across countries"

Danke für die Zusammenstellung an Martin Motl.